Bannung von Illusionen

Diese Arbeit zum Scheinerwerb in Illusionistik/Grauer Pfadkunde wurde von Novize Ribald Erlstab im Carmer 23 n.H. angefertigt. Trotz kleiner Mängel bietet sie eine gute Grundlagenkunde zur Illusionistik.

Illusionen und deren Bannung

Zur Klassifizierung

Illusionen lassen sich grundlegend in zwei Gruppen unterteilen: die äußere Illusion (oft als Trugbild bezeichnet) und die innere Illusion (oft als Hirngespinst bezeichnet). Beide gehen die Problematik, eine Illusion zu erschaffen, von verschiedenen Seiten an und eignen sich für unterschiedliche Problemstellungen.

-Das Trugbild

Beim Trugbild handelt es sich um eine Illusion, die von beliebig vielen Zielpersonen wahrgenommen werden kann. Hierbei wird die äußere Auraschicht eines Gegenstands oder eines Wesens in ihrer Form verändert, um das Erscheinungsbild eines anderen Wesens oder Gegenstandes vorzutäuschen. Problematisch ist hier, daß man nicht nur die Form, sondern auch die Struktur der Oberfläche verändern muß. Die Form eines Baumes allein reicht nicht aus, ebenfalls muss man Farbe und Struktur der Borke nachbilden. Über die Form muß der Illusionist daher eine Art Linse legen, welche das bereits in Form gebrachte Licht noch durch ein vor dem geistigen Auge des Illusionisten möglichst deutlich existierendes Bild der fertigen Illusion bricht, um die Oberflächenstruktur hinzuzufügen, und somit das Bild zu komplettieren. Wie der Name Trugbild bereits andeutet, täuscht eine solche Illusion lediglich das Gesicht der Zielpersonen. Geräusche, Düfte und weitere Sinneseindrücke können mit einem Trugbild alleine nicht getäuscht werden, Bewegung oder Gewicht können jedoch relativ simpel mittels direkter Telekinese vorgetäuscht werden.
Eine klassische Anwendung dieser Form der Illusion wäre etwa, eine tür wie ein Stück massive Wand erscheinen zu lassen, einen Stein wie eine Goldmünze aussehen zu lassen, oder einem gut ausgebauten Weg die Erscheinung eines Sumpfloches zu geben.

-Das Hirngespinst

Beim Hirngespinst handelt es sich um eine Illusion, die eine Zielperson direkt beeinflusst, Dritte erkennen die Illusion nur durch eine Arkane Betrachtung während des Zaubervorganges Hierbei gibt es verschiedene Ansatzpunkte. Man kann einerseits direkt dem Unterbewusstsein der Zielperson einflüstern, was sie wahrzunehmen hat. Dies kann sehr plastisch und detailliert sein, gestaltet sich jedoch schwierig, da das Unterbewusste bereits ein Teil des Geistes der Zielperson ist und der seeleneigene Schutz des Geistes sich ebenfalls auf das Unterbewusste ausdehnt; man hat somit also gegen einen natürlichen Abwehrreflex anzukämpfen. Eine weitere Möglichkeit ist es, die einzelnen Wahrnehmungskanäle zu manipulieren. Diese Kanäle leiten Sinneseindrücke von der Außenwelt über das Unterbewusste, welches als eine Art Vorfilter dient, in den Geist eines jeden Wesens. Hier ist es nun möglich, eine direkte Manipulation vorzunehmen. Die in den Kanälen weitergeleitete Information kann verändert, gänzlich unterdrückt oder so weit verstärkt werden, daß der Kanal gleichsam überlastet wird, was sich dann als körperliches Unwohlsein, kurzfristige Blendung, Schmerz bis hin zu Ohnmacht niederschlägt. Da der Geist keinen Grund hat, an der Echtheit der durch die körpereigenen Sinneskanäle geleiteten Informationen zu zweifeln, hat man hier mit deutlich weniger Widerstand zu kämpfen.
Durch die Beeinflussung mehrerer Sinneskanäle gleichzeitig kann man vollsensorische und somit glaubhaftere Illusionen erschaffen. Ein illusionärer Oger in etwa würde somit nicht nur nach Oger aussehen, die Zielperson würde den Oger auch hören, den typischen Ogergestank riechen und spüren, wie die Erde unter den schweren Schritten des Unholds bebt. Freilich müsste der Illusionist Erscheinung, Bewegung, Geruch und Sprache von Ogern vorher studiert haben.

Zur Bannung

Graumagier sind nicht als großartige Bannmagier bekannt, doch gibt es auch für den Graumagier einige Methoden, eine Illusion erfolgreich zu bekämpfen und zu beenden, auf die klassische, meist von Weißmagiern betriebene Form der Bannung durch Auflösung möchte ich hier nicht weiter eingehen.

-Zweifeln

Die einfachste Methode, eine Illusion zu brechen ist, wortwörtlich den eigenen Augen nicht zu trauen. Wenn man sich nicht blind auf seine Wahrnehmung verlässt, sondern stets die eigene Wahrnehmung anzweifelt und auf Plausibilität hin abklopft, stärkt man den natürlichen Schutz des eigenen Geistes und ist generell weniger anfällig für Einflüsterungen, kann jedoch auch andere Illusionen leichter durchschauen. Dies funktioniert natürlich nur, wenn man es mit einem Trugbild zu tun hat, oder selbst das Opfer einer Wahnvorstellung ist.

-Stören

Da eine Illusion von Seiten des Illusionisten aus ständige Aktivität verlangt, kann man Illusionen auch brechen, indem man den Illusionisten in seinem Tun stört. Dies kann geschehen, indem man den Illusionisten und sein Ziel räumlich voneinander trennt, indem man den Illusionisten -etwa durch einen Tritt auf den Fuß, einen Feuerball, einen Sack über dem Kopf, durch lautes Anbrüllen oder eine eigene Illusion, mit der der Illusionist abgelenkt wird- in seiner Konzentration stört, oder auch, indem man die Zielperson(en) ihres Bewusstseins beraubt.

-Entgegenwirken

Eine dritte Möglichkeit ist, dem Zauber aktiv entgegenzuwirken. Man kann, vorausgesetzt man hat die Art der Illusion analysiert, durch einen gegenteilig wirkenden Zauber gleicher Art die Wirkung so stark stören, daß die Illusion letztlich zusammenbricht. Formt ein Illusionist die Aura eines Kieselsteins zur Aura einer Goldmünze um, so kann man selbst ebenfalls an dieser Aura manipulieren. Idealerweise, indem man versucht, sie wieder in ihre Ursprungsform zu bringen. Der manipulierte Informationsfluß in Sinneskanälen kann erneut manipuliert werden und Einflüsterungen können überschrieben werden. Hierbei erweist sich als hilfreich, daß der natürliche Zustand über eine gewisse Dominanz zu verfügen scheint.

-Schützen und Bannen

In der Umsetzung unpraktisch, doch durchaus möglich wäre zudem, die Wirkung von Schutz- oder Bannkreisen auszunutzen. Üblicherweise werden solche zwar präventiv angelegt, jedoch ist es durchaus möglich, damit auch gegen einen bestehenden Zauber anzugehen. Vorausgesetzt natürlich, man bekommt die Zeit, einen solchen Kreis fachgerecht anzulegen. Im Idealfall allerdings sollte bereits die vorhergehende Ortsreinigung die bestehende Illusion stören, wenn nicht gar dauerhaft beenden.