Didaktik

Ein Werk über die Beziehungen zwischen Schüler und Lehrer, und die magische Lehre

von Quendan Comari

Einleitung

Dieser Aufsatz behandelt die Beziehungen zwischen Schüler und Lehrer, und die Struktur der Lehre. In ihm lege ich meine persönliche Heransgehenweise an die Lehre der magischen Kunst dar, und rege hoffentlich den ein oder anderen zum Nachdenken an.

Gedacht ist dieses Werk vor allem für fortgeschrittene Schüler, welche sich mit der Lehre auseinandersetzen um eine weitere Generation von Magiern der Pfade heranzuziehen. Aber auch ein Schüler am Anfang seines Weges kann sich diesen Text zu Nutze machen um ein tieferes Verständnis über seine Lehrer und den Weg seines Lernen zu erlangen.

Ich beanspruche hier nicht die Autorität eines Lehrbuches, und jede Annahme und Aussage die ich hier tätige kann kritisiert und beanstandet werden. Fundierte Kritik wird in Zusammenhang mit diesem Werk veröffentlicht, sodass der Leser den Kurs der Diskussion nachverfolgen, und sich eine eigene Meinung bilden kann.

Zuerst werde ich darlegen, was der Begriff “Wissen” in der Magie bedeutet, und welche Rolle Schüler und Lehrer relativ zu diesem einnehmen. Ich werde dann fortfahren und einige Vorschläge liefern, um die Vermittlung der Lehre zu verbessern.

Das Wissen in der Magie

Wissen ist zu gewissen teilen implizit und explizit, ohne jeweils vollends das Eine oder Andere zu sein. Implizit bedeutet, dass der Wissende sein Wissen nicht äußern kann sondern es in seinem Verhalten zeigt. Explizit ist Wissen dann, wenn es durch bestimmte Strukturen – Sprache und Zeichen – bekannt gemacht wurde. Die Übermittlung von Wissen ohne die Präsenz eines Lehrers kann immer nur explizit erfolgen, so zum Beispiel in Büchern.

Reine Information ohne die Kenntnisse zum Einsatz sind jedoch eher wertlos. Ein Schüler des grauen Pfades mag das explizite Wissen über ein Ritual zur Erschaffung eines Feuersturmes haben, kann es jedoch nicht einsetzen weil er a) nicht die geistige und körperliche Stärke hat, und b) nicht das Können (implizites Wissen).

Wenn explizites Wissen vermittelt wird, dann passiert dies nicht in einem leeren Raum. Abhängig von dem weitreichenden Hintergrund des Lernenden werden die Informationen in sein Vokabular übersetzt. Das kann die Qualität der Informationen verringern. Es ist entsprechend wichtig, dass bestimmte Einheiten von Wissen derart gelehrt werden, dass sie einander ergänzen. Die ersten Instruktionen die ein Lernender erhält müssen entsprechend auf ihn zugeschnitten sein, damit das Fundament solide ist.

Empfehlungen für Schüler und Lehrer

Lehrer: Die ersten Instruktionen, gleich wie sie gelehrt werden, sollten im Einzelgespräch gefestigt werden. Fächer, wie das an der Akademie gelehrte “Magietheorie” bilden das Fundament auf dem ein Haus aus Wissen errichtet wird. Ist das Fundament nicht solide, so wird das Haus im Wind wanken und nie den Halt finden, den es benötigt.

Lehrer: Ein Schüler ist dazu fähig, zu lesen. Viele exzellente Werke wurden über die Magietheorie und andere Themen verfasst. Es ist die Aufgabe des Lehrers, durch diese Werke zu wandeln und die herauszusuchen, die in der Dialektik das Lernziel am ehesten fördern. Es ist besser mit den Schwächen der Schüler zu arbeiten, und jene zu beseitigen, als einen Sermon zu halten und dann am Ende ähnliche Schwächen zu beobachten.

Lehrer: Konzentriert euch darauf, dass der Schüler nicht nur das Wissen, sondern auch das Können erhält.

Schüler: Ein Lehrmeister kann nur mit dem arbeiten, was ihm von seinen Schülern gegeben wird. Die Akademie ist ein Ort der Lehre, und es ist nicht nur erlaubt, Fragen zu stellen, sondern auch nötig. Nur durch Fragen kann ein Lehrer erfahren, welche Bereiche er gründlicher abdecken muss.

Schüler: Geht hinaus in die Welt und erweitert euren Horizont. Die Fähigkeit, einen bestimmten Gegenstand, oder ein Konzept, von verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten wird euch langfristig zu Gute kommen. Seid ohne Vorurteile und nehmt wahr, ohne euch selbst in Gefahr zu bringen.

Schüler: Geht auf Lehrer zu und fordert sie in ihrer Erklärung. Nur so wächst ein Lehrmeister in seiner Fähigkeit zur Lehre.