Elementar

Die Zauber des elementarischen Zweiges beschäftigen sich ausschließlich mit der Natur und der Verwandlung, wobei auch elementare Angriffszauber eingeschlossen sind.

Auf die Frage, ob Elementarmagie „gut“ oder „böse“ ist, lässt sich nur eines sagen: Sie ist lediglich das, was man auch aus ihr macht.
Man kann sie sowohl zum Schutze, als auch zu aggressiven Handlungen verwenden.
Letztendlich entscheidet der Anwender der arkanen Kräfte selbst, wozu er diesen Magie-Zweig einsetzt.
Bevor aber nun erklärt wird, was genau die Elementarmagie eigentlich ist, sollte darauf hingewiesen werden, dass auch dieser Zweig einige Gefahren birgt, wenn auch nicht so viele, wie es bei der grauen, oder gar schwarzen Magie der Fall ist.
Die Ursachen der Gefahren liegen größtenteils im Anwender selbst, solange er noch nicht über ein umfassendes Verständnis über die Wirkungsweise der Magie erlangt hat.
So fallen sehr viele der Illusion der Omnipotenz zum Opfer, wenn sie zum ersten mal entdecken, die Fähigkeit zu besitzen mit ihrem Willen Dinge zu bewirken. Sie glauben allmächtig zu sein und spüren oft einen ungeheuren Energieschub.
Dies kann zufolge haben, dass Schuldgefühle aufkommen, da man zunächst glaubt alles tun zu können. Jedoch wird man früher oder später zwangsläufig versagen müssen. Die Einsicht einem Wesen nicht helfen zu können, obwohl es einem viel bedeutet, kann zwar schmerzvoll jedoch lehrreich sein. Auch die Magie hat ihre Grenzen, da sie innerhalb eines Rahmens bestimmter Gesetze wirkt.
Solange man dieses nicht zu erkennen vermag, läuft man Gefahr sich für alles, was im Universum schief geht schuldig zu fühlen.
Eine weitere Gefahr der Illusion der Omnipotenz ist die Heiligkeit.
Es kann sich als sehr schwierig erweisen, der Versuchung zu widerstehen anderen ungefragt Ratschläge zu erteilen, auf sie herabzuschauen, da sie „das Licht noch nicht erblickt haben“ und sich „heiliger als andere“ zu fühlen, während man gleichzeitig versucht stets demütig und bescheiden zu erscheinen.
Eine Versuchung gleicher Größe ist die Prahlerei, die der Heilerei sehr nahe kommt.
Man muss seine Fähigkeit nicht dazu benutzen, um anderen zu verstehen zu geben, wie sehr man sie doch durchschaut. Es ist oftmals klüger ihnen ihren Glauben zu lassen und sie nicht ständig zu belehren.
Aufgrund all dieser und noch weiterer Gefahren, denen man sich stets bewusst sein sollte, ist es von enormer Wichtigkeit sich nur langsam an die Elementarmagie heranzutasten.
Kommen wir nun aber endlich zur Beantwortung der Frage „Was ist Elementarmagie“:
Nun, sie ist eine Form der Magie, die sich die Elemente der Natur zu schaffen macht. Wie viele Elemente dazu gehören ist zwar nie zufriedenstellend aufgezeichnet worden und variiert zwischen verschiedenen Kulturen und Religionen, jedoch kommen die folgenden Elemente stets vor: Feuer, Wasser, Luft und Erde. Manchmal wird auch der Geist oder der Äther (das Unbewusste) erwähnt, worauf hier aber im folgenden nicht eingegangen werden soll.
Jedes dieser Elemente hat seine eigenen besonderen Eigenschaften und Zuordnungen, die gleich noch ausführlich aufgelistet werden.
Die Kunst der Elementarmagie liegt darin, sich der einzelnen Eigenschaften der jeweiligen Elemente, zu bemächtigen und sie für einen bestimmten Zweck einzusetzen.
Im Vergleich zu anderen Magie-Zweigen gehört die Elementarmagie zu der ausgeglichensten Magieform. Sie besteht sowohl aus Angriffszaubern, Schutz- und Heilzaubern, als auch Verwandlungszaubern.
Manche sehen sie als die vollkommenste Form der Magie an, da die Elemente die Basis für jegliche Existenz von Leben und Tod sind.

Erde

weiblich (Mutter)
Himmelsrichtung: Norden
Das rituelle Symbol: das Schild/der Teller
Das geometrische Symbol: ein braunes Viereck
Assoziation zum Leben: Tod, Neuorientierung, Erholung

Die Magie der Erde hat eine recht passive Form. Sie steht für das Leben, die Körperlichkeit und erstarrte Energie und manifestiert sich unter anderem auf der Pflanzenwelt und der Tierwelt, also Kräuter, Bäume, Käfer und Insekten. Insgesamt lässt sich sagen, dass sie eine gewisse Schutzfunktion besitzt und Stabilität bietet.

Luft

männlich (Vater)
Himmelsrichtung: Osten
Das rituelle Symbol: das Schwert/der Dolch
Das geometrische Symbol: Ein blauer Kreis
Assoziation zum Leben: Geburt/Jugend, Saat, Neuanfang

Die Magie der Luft basiert zumeist auf Bewegung. Ob für die Unterstützung für das Transportieren eines schweren Gegenstands oder das Erschaffen großer, kräftiger Winde.
Vögel sind die, diesem Element verbundenen Tiere.
Die Luft ist nur schwer erkennbar und dennoch kann sie sehr mächtig sein, zumal sie vor allem viel mit dem Geiste zu tun hat, der ja bekanntlich sehr stark sein kann.
Ihre Entsprechung im Körper findet man im Atem.

Feuer

männlich (Sohn)
Himmelsrichtung: Süden
Das rituelle Symbol: der Stab/der Speer
Das geometrische Symbol: ein rotes Dreieck
Assoziation zum Leben: Lebensblüte, Reifezeit, Erfüllung

Die Magie des Feuers steht für Macht, bewegte Energie, Kraft, Zerstörung und ist unter anderem ein Symbol für die Schmiedekunst. Dies macht sie zu einer starken aber auch gefährlichen Magie. Sie wird in der Regel dazu verwendet Schaden anzurichten oder Licht zu erschaffen und steht damit im direkten Gegensatz zu den Eigenschaften der Erd- und Wassermagie. Ihre Entsprechung im Körper findet man in der Körperwärme wieder.

Wasser

weiblich (Tochter)
Himmelsrichtung: Westen
Das rituelle Symbol: der Kelch
Das geometrische Symbol: eine grau-weiße Sichel
Assoziation zum Leben: Sterben/Alter, Ernte, Welken

Die Magie des Wassers basiert hauptsächlich auf heilenden und reinigenden Kräften. Ihre Kraft ist somit eher passiv und schützend. Die diesem Element verbundenen Tiere sind die Fische. Das Wasser gilt jedoch als weniger starkes Element. Es ist zudem ein sehr mysteriöses Element, da es vor allem auch dem Meer zugeordnet wird, welches unergründlich tief scheint. Zudem ist Wasser sehr anpassungsfähig, weshalb die Kraft des Wasser auch Verwandlungen ermöglicht. Im Körper spiegelt das Blut dieses Element wieder.

Das Kennenlernen und Verstehen der Elemente

Wie schon mehrfach erwähnt birgt die Elementarmagie auch Gefahren in sich, vor allem dann, wenn man nicht mit ihr umzugehen weiß und sie nicht richtig versteht.
Dies macht es sehr wichtig sich vorsichtig mit ihr vertraut zu machen und ihre Macht nur langsam, aber kontinuierlich zu spüren zu bekommen.
Dabei sollte jedes Element einzeln kennengelernt werden.
Das Kennenlernen und Verstehen der Elemente basiert vor allem auf Imagination. Sie allein ist zwar noch keine Magie, jedoch ist sie einer der Grundbausteine jeglicher Art von Magie.

Erde

  • Suche dir zur Mittagszeit einen friedlichen Ort in einem Wald auf, an dem lockerer Lehmboden zu finden ist. Nun schaufle ein wenig von dem lockeren Boden zur Seite und lege dich in die entstandene Kule. Anschließend bedecke dich wieder bis zum Bauch mit dem Lehm.
    Jetzt begebe dich in eine tiefe Trance. Spüre wie du ein Teil der Erde wirst und ihre Kräfte in dir fließen. Atme dabei stets ruhig.
    Verharre in dieser Trance bis zum Ansatz der Dämmerung.
  • Ziehe dich für einige Tage in Einsamkeit zurück. Denke während dieser Zeit stets über den nahen Zusammenhang zwischen dem Leben und dem Tode nach.
  • Beschäftige dich einen ganzen Tag lang mit einer Geduldsübung, bei dem der Geist kaum beansprucht wird. Nehme beispielsweise eine Pendeluhr auseinander und füge sie ständig wieder zusammen oder versuche einen Faden immer wieder in Nadelöse zu stecken.
    Wichtig ist hierbei, dass es sich um eine Tätigkeit handelt, die sehr viel Geduld beansprucht.
  • Schließe die Augen und stelle dir vor, du seiest Herrscher über das Leben und den Tod. Es kommt nun eine imaginäre Frau zu dir, welche ein krankes Kind geboren hat. Dieses Kind wird sein ganzes Leben lang auf die Hilfe anderer angewiesen sein, jedoch bittet dich diese Frau um das Leben ihres Kindes.
    Es ist von außerordentlicher Wichtigkeit, dass diese Vorstellung möglichst real erscheint, damit du wirklich das Gefühl der Verantwortung verspürst.
    Lass dir viel Zeit und setzte sich ernsthaft mit dem Prinzip der natürlichen Selektion/Auslese (Überlebensprinzip) auseinander.
    Entscheide dann, ob das Leben dieses Kindes erhalten bleiben soll und welche Auswirkungen deine jeweilige Entscheidung haben wird.
  • Versuche dich mehrere Tage lang, lediglich mit deinen persönlichen materiellen dingen wie deinem Gold, deinem Besitz, aber auch deiner Karriere zu beschäftigen. Denke während dieser Zeit an nichts anderes.
  • Zeichne an eine Stelle in der Nähe deines Bettes eines der Erdsymbole auf.
    Suche gegen Mitternacht den Schlaf und veranlasse, dass man dich nach einer halben Nacht wecken möge. Ohne wirklich wach zu werden, schaue nun das Symbol für einige Minuten an. Anschließend schlafe wieder ein und imaginiere das Symbol bis zum Einschlafen.
    Das Symbol und die damit verbundene Bedeutung soll in den Schlaf mit hinein genommen werden.

Luft

  • Lege dich auf eine weiche Unterlage. Wenn du bequem liegst, schließe deine Augen. Atme durch die Nase ein und durch den Mund wieder aus. Atme ruhig. Stelle dir vor, wie beim Ausatmen ein sanfter Lichtstrahl entlang deiner Körperachse aus deinem Munde strömt und über dir einen Kreis bildet. Mit jedem Atemzug wird der Kreis intensiver und deutlicher. Lasse nun den Kreis abwechselnd um seine Längsachse und seine Querachse drehen.
    Spüre wie ein sanfter wind über deinen Nacken gleitet. Die Umgebung kühlt sich ab und mit jedem Ausatmen werden deine Sorgen und Ängste aus dem Körper geblasen. Versuche dabei stets diese Imagination deutlich sichtbar zu erhalten.
  • Warte einen stürmischen Tag ab und gehe für einen längeren Spaziergang hinaus. Während dieser Zeit sollt ihr spüren wie der Wind deinem Denken Klarheit und Eindeutigkeit verleibt, indem er deinen Geist reinigt und ihn von Gedankenbindungen befreit.
  • Betätige dich an möglichst viel an langen intellektuellen Gesprächen. Die Themen sollten möglichst abgehoben sein und nach Möglichkeit jeder materiellen Grundlage entbehren.
  • Beschäftige dich mit Denkspielen, wobei Schach dafür geradezu prädestiniert ist.
  • Stehe eine Woche lang, täglich zum Morgengrauen auf und begebe dich ohne etwas anderes vorher zu tun in ein ruhiges Zimmer, auf dem du jeweils eine Stunde lang ein Buch liest, das deinen Geist fordert.
  • Suche dir einen Tag aus, an dem du einen ganzen Tag und eine ganze Nacht (24 Stunden) ununterbrochen Briefe schreibst. Dabei ist es nicht von Bedeutung, ob sie an reale Personen oder an fiktive Briefpartner gerichtet sind.
    Nehme nun ein weißes leeres Blatt und lege dich auf den Rücken. Begebe dich in einen leichten Trancezustand und schaue auf das Blatt und stelle dir vor, dass du alles, das du nicht in den Briefen geschrieben hast auf diesem Blatt erscheint. Da du die letzte Zeit damit verbracht hast, all deine Gedanken in schriftlicher Form zu notieren, erscheinen wahrscheinlich zahlreiche Wörter und Texte auf dem weißen Blatt. Es wandern einem viele Gedanken durch den Kopf, die man jemandem nicht anvertrauen will oder schreiben kann, wenn man Briefe schreibt. Solch Gedanken werden später vergessen oder verdrängt. Nun aber ist genau diese Assoziation von Wichtigkeit, um dahinter zu kommen, welche unbewussten Verknüpfungen das Denken prägen.

Feuer

  • Begebe dich einmal zur Mittags- und einmal zur Mitternachtszeit in einen Wald und mache dort ein Lagerfeuer. Begebe dich nun in eine Trance und stelle dir vor, wie du eine der tanzenden Flammen bist.
  • Wart ein starkes Gewitter ab (meist im Sommer) und stellt euch ans Fenster, damit du es gut beobachten kannst. Stelle dir vor, wie du in Gestalt des Gottes Bellum die Blitze aus deiner Hand auf die Erde niederschleuderst.
  • Stelle einen Spiegel auf den Boden aufrecht vor euch und markiere mit drei roten Kerzen ein das Symbol des Feuers (Dreieck). Setzte dich in dieses Dreieck und stelle dir vor, wie dein Spiegelbild langsam die Gestalt eines zornigen, mächtigen Feuerdrachen annimmt. Nähere dich ganz langsam der imaginierten Figur im Spiegel, bis du sie mit deiner Stirn berührst.
  • Schließe die Augen und stelle dir vor, wie du auf einem großen roten Thron sitzt. Vor dir befinden sich viele deiner Untergebenen, die kniend zu dir herauf schauen. Es ist wichtig, dass du dich nicht nur als König fühlst, sondern dass du wirklich König bist. Du bist sehr mächtig und kannst mit deinen Untergeben tun, was du willst.
  • Fordere eine Woche lang Situationen heraus, die deinen Ärger erregen und übe aggressives Verhalten aus. Suche den Kontakt mit Wesen, die dich in Rage bringen. Zeige deinen Ärger spontan und energisch, jedoch verliere zu KEINEM Zeitpunkt die Kontrolle darüber.

Wasser

  • Suche dir eine helle Vollmondnacht aus und begebe dich nach Einbruch der Dunkelheit an einen Bach oder einen seichten Fluss. Stelle dich hinein und in Richtung der Strömung. Hebe nun deine Arme empor und immaginiere, wie dein Körper sanft von der Strömung davongetragen wird.
  • Stelle dich mit nacktem Körper unter einen Wasserfall und lasse deinen äußeren, wie auch den inneren Schmutz fortwaschen. Stelle dir dabei vor, wie das Wasser durch deinen Körper gleitet und alles hinfortspült, was dich in irgendeiner Weise belastet.
  • Nehme einen Kelch und fülle ihn an einem Gewässer mit Wasser. Anschließend gießt du mehrmals an verschiedenen Absenkungen dieses Gewässers das Wasser sehr langsam an wieder zurück. Konzentriere dich dabei auf die Art, wie das Wasser wieder zurückläuft. Es wird sich jeder Unebenheit anpassen.