Die Philosophie des grauen Zweiges

Eine Kurzdarstellung zum philosophischen Hintergrund des grauen Zweiges.

Von Elias Dalare.

Prolog

Folgendes Werk entstand in der Grundform als Hausarbeit zum Thema „Kunde des grauen Pfades“ bei Magister Magnus Toran Dur, welcher dieses Fach an der Akademie der arkanen Künste zu Siebenwind unterrichtet. Sämtliche Theorien und Angaben beruhen auf Recherchen in der Bibliothek, Gesprächen mit anderen Magi und dem Lehrstoff, welcher im Unterricht vermittelt wurde. Des Weiteren natürlich vom Studiosi erdacht und in logischer Schlussfolgerung niedergeschrieben.

Definitionen

Bevor man näher an die Betrachtung des Grauen Pfades herantritt müssen die Aspekte der verschiedenen Gesinnungen näher erläutert werden. Man unterscheidet hier zwischen Gut, Schlecht und Böse. Wobei es keinen Guten oder Schlechten Menschen gibt. Ausschließlich Entscheidungen und Handlungen kann man mit Gut, Böse oder Schlecht verbinden.

Gute Entscheidungen

Als Gute Entscheidung bezeichnet man eine ausgeführte Handlung, welche keinen Schaden Verursacht. Gleich ob diese Entscheidung dem eigenen Nutzen oder dem Nutzen anderer dienlich ist. Beispielsweise der Bauer, der entschließt sein Korn selbst anzupflanzen.

Schlechte Entscheidungen

Als Schlechte Entscheidung gilt eine Handlung, welche dem eigenen Nutzen dienlich ist, jedoch anderen schadet. Als Beispiel sei angeführt der Strauchdieb, welcher dem Bauern das angepflanzte Korn stielt um seinen eigenen Hunger zu stillen.

Böse Entscheidungen

Eine Böse Entscheidung ist jene, welche ausgeführt wird, in der Absicht anderen zu Schaden und dies rein aus jener Motivation geschieht. Um das Beispiel mit dem Bauern erneut aufzugreifen sei da ein streitlustiger Unfreier der das Korn niederbrennt, ohne jedweden Nutzen davon ziehen zu können und rein aus der Motivation heraus, dem Bauer schaden zuzufügen.

Neutralität

Um die Neutralität richtig darzustellen muss tiefer ausgeholt werden. Das Wort neutral oder Neutralität (auch: ne-utrum wörtlich: „keines von beiden“; Verwendung im Sinne von: „geschlechtslos, ungeladen, ausgewogen“ bezeichnet eine Haltung, insbesondere im Konfliktfall unparteiisch zu bleiben und sich nicht an Bündnissen zu beteiligen. Neutrale Elemente sind in der Regel, den Verteidigungsfall ausgenommen, auch nicht an Kriegen beteiligt. Durch einen Eintritt in die Schlacht verliert ein Reich, eine Gruppierung oder eine einzelne Person seinen Neutralitätsstatus.

Betrachtung des Graumagus

Die folgende Ausführung mag manchen missfallen, da sie den Grauen Pfad an sich aus einem anderen Blickwinkel heraus Analysiert und Betrachtet. Es ist lediglich eine Schlussfolgerung aus diversen Gesprächen und Beobachtungen, der Neutralität und dem Grauen Pfade betreffend.

In Anbetracht der Definition von Neutralität muss nun der Zweig des Grauen Magus, auch Neutraler Pfad genannt, in einem anderen Licht betrachtet werden. Sind die meisten Graumagi ja nicht in diesem Sinne Neutral. Eher kann man ihnen das Streben nach dem erhalten des Gleichgewichts zwischen dem, im weltlichen Sprachgebrauch, Guten und dem Bösen nachsagen. Wobei auch hier nicht von vollkommener Neutralität gesprochen werden kann. Zum einen kann ein vollkommener Ausgleich der Kräfte von einem Sterblichen nicht Festgestellt werden. Nur die Götter mögen diese allumfassende Weitsicht haben. Zum anderen wird ein Graumagus in der Regel nicht bewusst die dunkle Seite stärken wollen. Es mag zwar ausnahmen geben, welche aktiv für die dunkle Seite eintreten, doch ist nicht bekannt in welcher Weise diese Magi bereits von der Macht des Einen umgarnt wurden, wenn nicht sogar verfallen sind.

Um auch in diesem Falle ein Beispiel zu nennen greife ich eine Schlacht auf zwischen den Dienern des Einen und der königlichen Ritterschaft. So die Schlacht ausgeglichen ist und die Kräfte der beiden Seiten nicht überwiegen wird der Graumagus in der Regel nicht einschreiten. Sei jedoch die eine Seite stärker würde er sich in die Reihen der anderen Seite begeben. Logisch betrachtet müsste ein Graumagus also auch auf Seiten der Schergen des Einen in den Kampf eingreifen. Doch welcher Magi, wenn nicht einer der Diener des Einen, würde dies tun? Ein Ausgleich der Kräfte in einer Schlacht durch das einwirken eines grauen Magus wird fast ausschließlich zugunsten der Rechten Seite, in diesem Beispiel also der Ritterschaft, geschehen.

Epilog

Es wurde aufgezeigt das der neutrale Pfad seinem Namen nur bedingt Gerecht wird. Neutral an sich kann man nur die wenigsten dieses Weges nennen. Neutralität ist auch nur selten die Wahre Absicht eines Graumagus. Eher den Ausgleich der Mächte zu erhalten und keine der beiden Seiten zum endgültigen Siege kommen zu lassen, kann man das Streben der Grauen Magi beschreiben. Wobei dies meist zugunsten der, aus allgemeiner Sichtweise genannten, Guten Seite geschieht.