Dieser Text behandelt die Grundlage zu der Frage des Seins.
Von Tragantor.
Vorwort
Um sich der Frage des Seins zu nähern, seien zuerst einmal jene Fragen zu betrachten, was jene Welt auf welcher wir wandeln eigentlich sei und welche Rolle man selbst als einzelner darin einnehme. Diese Frage zu beantworten jedoch scheint beinahe unmöglich. Man mag einen Ansatz finden in der Frage wie wir jenes um uns herum aufnehmen, wie wir wahrnehmen, was um uns herum geschieht. Hierbei stehen vor allem die 5 Sinne mit welchen, wir das was man allgemein als Realität bezeichnet, aufnehmen im Vordergrund Lai das Auge, Vlur das Ohr, Hosch der Mund, Ianar die Nase, Lazar die Hand.
Lai, das Auge
Zuerst einmal sei hier Lai das Auge genannt mit dem wir die Welt um uns herum als Bilder, als Eindrücke aufnehmen sie uns einverleiben, sie uns einprägen und beginnen sie zu verarbeiten. So wir doch annehmen und jenes auch im Dialog mit anderen feststellen mögen, dass wir alle das gleiche wahrnehmen so sei doch auch sicher dass wir nicht das gleich sehen. Jeder vermag in jedem Ding in seiner ganze eigenen speziellen Form und Farbe etwas anderes zu sehen. Auch wenn wir das gleiche wahrnehmen so weckt es doch unseren Geist auf eine ganz andere Fremde weise.
Hier sei ein Beispiel dafür angebracht:
Zwei in ihrem Wesen völlig unterschiedliche Individuen betrachten einen Diamant. Bei dem ersten von beiden wird wenn er jenes Bild von jenem Gegenstand aufnimmt der Gedanke der Schönheit und Reinheit jenes Steines geweckt. Der andere jedoch betrachtet den Diamanten nur im Gedanken an seinen Wert und das Gold welches er wohl für jenen Stein bekommen wird. So sehen beide das gleiche ohne dasselbe darin zu sehen, denn es liegt einfach nicht in unserem Wesen zu sehen ohne jenes aufgenommen Bild sofort in unserem Verstand zu verarbeiten.
Vlur, das Ohr
Auch mit Vlur dem Ohr mit welchem wir alle jenes um uns aufnehmen was wenn auch nicht sichtbar doch da ist und als Geräusch bezeichnet wird. Auch jene Geräusche werden von allen auf Tare wandelnden Wesen in gleicher weise wahrgenommen. Hier lässt sich jedoch bereits eine feinere Einteilung in der Wichtigkeit dieses Sinnes machen. Nicht nur die unterschiedliche Fähigkeit Geräusche wahrzunehmen ist hier entscheidend. Viel entscheidender ist die Bedeutung die den einzelnen Geräuschen zugeordnet wird. Während der eine Geräusche nur als einen rein rationalen Effekt wahrnimmt, so verbindet der andere ein Erlebnis oder ein Bild mit jenem. Als bassendes Beispiel sei hier die Musik anzuführen. Während Harfenspiel für den einen nur die rein logische Folge von Geräuschen, hervorgerufen durch die vibrierende Saite ist, so ruft es bei einem anderen ein Gefühl der Freude und des Glücks hervor, während noch ein anderer vielleicht sogar Ekel oder Hass empfindet.
Hosch, der Mund
Ebenso verhält es sich mit dem Geschmack, hier symbolisiert durch Hosch den Mund. An sich ist allem auf Tare ein bestimmter Geschmack zu geordnet. Den auch wie, man zu behaupten wage, alle auf Tare auf die gleiche weiße nämlich über den Mund wahrnehmen. Jedoch die Verarbeitung dieser Sinneswahrnehmung geschieht wieder auf unterschiedlich weise. Während zum Beispiel der eine dem Geschmack eines Apfels nichts zuzuordnen vermag wird, der andere den Apfel gern mögen seinen Geschmack vielleicht als süßlich oder angenehme, auf jedenfalls aber positiv bewerten, während wieder ein Dritter den Apfel sofort wieder ausspucken würden, weil er ihm vielleicht zu bitter oder zu süß ist. Er würde den Geschmack des Apfels als negativ bewerten.
Ianar, die Nase
Auch mit dem Geruch ist es dasselbe. An sich nehmen alle ob Dwarschim, Biundai, Fey oder gar Yrthaig dasselbe Muster war. Der Unterschied liegt allein in Fähigkeit zur Aufnahme und Verarbeitung der Sinneswahrnehmung. Als Beispiel sei hier der Geruch von rohem Fleisch angeführt. Für die Fey deutlich und scharf wahrzunehmen, verbunden mit Tot und verderben eine schreckliche Sinneswahrnehmung, bedeutet er für die Yrthaig als grober Sinneseindruck, Nahrung und stößt damit auf positive Resoanz.
Lazar, die Hand
Das Fühlen oder Tasten, stellvertretend angeführt hier durch Lazar, die Hand, bildet wohl die schwächste Sinneswahrnehmung, was jedoch nicht dafür sorgt das sie den anderen 4 Wahrnehmung der Sinne nachsteht. Auch wenn die Wahrnehmung dieses Sinns oft nur sehr grob und kaum deutlich differenzierbar sein mag, so spielt sie doch für das gesamt Bild vor allem in Verbindung mit den anderen Wahrnehmungsfeldern eine sehr große Rolle. Denn was wäre schon Eis und Schnee wenn man ihre Kälte nicht spürt, was wäre die Sonne wenn ihre Strahlen keine Wärme bringen würden. Und was wäre Zuneigung und Verständnis wenn man die wärme des anderen nicht manches Mal zu spüre im Stande wäre.
Erläuterung und Deutung
Nach dem nun darauf eingegangen wurde was Wahrnehmung eigentlich bedeutet und sich deutlich herauskristallisiert, dass neutrale Sinneswahrnehmung an sich nur sehr schwer möglich ist, stellt sich die Frage was die Sinne eigentlich wahrnehmen und warum die neutrale Sinneswahrnehmung so schwer ist.
Jenes welches von den Sinnen wahrgenommen wird ist nichts weiter als die Aktivitäten der Elemente oder aber ihre bloße Präsenz. Die Sinne nehmen also jenes war was vom so genannten astralen Gitter aus geht oder aber das astrale Gitter selbst. An einem Beispielt veranschaulicht ist ein Feuer für Lai die Präsenz des Elementes Fe in einem elementaren Knotenpunkt, Lazar nimmt die astralen Schwingungen dieses Elementes in Form von Hitze war während. Ianar, Hosch und Vlur von diesem Element an sich nicht berührt werden. Ebenso verhält es sich bei den Elementen Xa, Hagal, Yhorn. Für sich allein stehend werden sie nur in von Lai und Ianar wahrgenommen. Erst in Kombination untereinander beanspruchen die Elemente auch die anderen Sinne. So bedeutet entsteht im Kampf zwischen Xa und Fe zum Beispiel ein deutlich wahrnehmbares zischen. Oder Hagal und Yhorn verursachen gemeinsam ein rauschen in den Blätter. (Zu Grunde liegt die Annahme das auch ein Blatt an sich hauptsächlich aus Yhorn besteht.) Die Wahrnehmung der Welt und die dafür benötigten Sinne werden also durch die Komplexität des astralen Gitters. Nach diesem Muster jedoch wäre die neutrale Sinneswahrnehmung ein leichtes. Jedoch kommt noch ein Faktor hinzu, Wrath der Geist als bindendes und Zentrales Element. Dieses Element verbindet nicht nur die anderen Elemente untereinander sondern definiert auch jenes was weithin als Verstand begrifflich ist. Dieser Verstand befähigt und verpflichtet uns allem Wahrgenommenen in einen kausalen Zusammenhang zu setzen und mehrere Sinneseindrücke zu verknüpfen. Auch ein Abgleich mit alten gespeicherten Sinneswahrnehmung vollzieht sich so wie von allein. Um diesen von allein ablaufendem Prozess auszublenden bedarf es eine große Konzentration und ein bewusstes Wahrnehmen der Umgebung. Die Fähigkeit Erfahrungen auszublenden und Verknüpfungen von Sinneseindrücken zu unterbinden erfordert ein enormes übungspotential, ermöglicht es jedoch die Prozesse im arkanen Gitter als solche genau wahrzunehmen.
Die Realität als solche bildet sich also aus komplexen Prozessen die im arkanen Gitter ablaufe. Die Aufnahme der selbigen ist ein symbiotischer Prozess der Wahrnehmungsorgane und des Wrath als verarbeitendes Element. Die Erfahrung und die individuellen Fähigkeiten von Lai dem Auge, Vlur dem Ohr, Hosch dem Mund, Ianar der Nase, Lazar der Hand und Wrathe dem Geist oder Verstand, erklären auf diese weise auch die differenzierte Wahrnehmung der immer gleichen Realität.
Wirklichkeit ist also etwas subjektives , und sie zu verstehen befähigt den Lernenden, die ablaufenden Prozesse eines arkane Vorgangs besser zu begreifen und auf diese Weise auch die eigenen Fähigkeiten im Umgang mit der Gab die Elemente zu Formen besser und präziser einzusetzen. Spezielle auf den Gebieten der Magica Clarobservativa oder der, aber auch in allen anderen Gebieten der arkanen Kunst mag das wissen um die Wahrnehmung und die Realität ein entscheidender Faktor zum gelingen des Weben eines arkanen Netzes sein.
Nachwort
Dieser Text bildet die Grundlage eines Werkes über die Magica Clarobservativa, muss aber nicht als solcher gelesen werde. Wichtig zu bemerken sei jedoch vielleicht noch das die zu Grunde liegende Ansicht des astralen Gitters, jene im „Werk über die Zweige“ sein. Einzusehen in der Bibliothek der arkanen Akademie zu Südfall unter dem Titel: „reactio ad „Zweige“ / Der Geist als zentrales Element