Einfache Translokation
Ein kurzes Traktat über die geringe Translokation. Es veranschaulicht auf interessante Weise die Theorie der Autorin und wird besonders jungen Schülern dabei helfen, die Teleportationsmagie zu verstehen. |
Von Solice Aurora
Praefacio
Das Ziel der kurzen Abhandlung ist eine deduktive Erklärung der Wirkungsweise einer einfachen Translokation, die in Sichtweite von einem Punkt A zu einem Punkt B führt. Dabei liefert die gleichzeitige Anwendung einer magischen Barriere, die unter dem linfanschen Terminus „Energata Area“ bekannt ist, wertvolle Einsichten.
Über die einfache Translokation
Bei der einfachen Translokation stellt sich die Frage, auf welche Weise der Körper des Magus von Ausgangspunkt A zu Bestimmungspunkt B gelangt. Genauer: in welcher Form reist der Körper des Magus diese Strecke? Folgendes seien grundsätzlich denkbare Möglichkeiten:
- Der Körper reist in seiner Gesamtheit wie er in unserer Sphäre existent ist
- Der Körper wird für die Dauer der Translokation an Punkt A komplett in reine Energie aufgelöst und setzt sich an Punkt B wieder in stoffliche Materie zusammen
- Der Körper wird an Punkt A in viele winzige, stoffliche Teile zerlegt und setzt sich an Punkt B wieder in seine Ausgangsform zusammen
Über die magische Barriere
Grundsätzlich ist zwischen zwei Formen der Barrieren zu unterscheiden: der festen, stofflichen Barriere sowie der transparenten, nicht-stofflichen Barriere. Erste besteht aus solider Materie und ist für jeglichen Stoff undurchdringbar und undurchsichtig. Zweite besteht aus reiner Energie und ist teildurchlässig. Sowohl Magie in jeder Form, als auch kleine Gegenstände, welche den Durchmesser eines Pfeils oder Bolzens nicht wesentlich überschreiten, kann diese Energiemauer durchdringen. Die Mauer besteht aus einer Verdichtung der Knoten auf den Filiae Astraeli. Sie unterscheidet sich von der soliden stofflichen Mauer durch eine geringere Dichte und die geringere Konzentration an Erdelementen zugunsten einer hohen Konzentration an Luftelementen. Die vorliegende Abhandlung beruht auf Beobachtungen und Versuchen mit der zweiten Form, der Energiebarriere.
Zusammenwirken von einfacher Translokation und magischer Barriere
Zur Beantwortung der oben genannten Frage wird zwischen Punkt A und B eine magische Barriere erzeugt. Die Translokation erfolgt also durch die Barriere hindurch.
- Da die Barriere nur kleine Formen passieren lässt, erweist sich diese Annahme als unhaltbar
- Würde sich der stoffliche Körper für die Daür der Translokation ganz in Energie umwandeln und auflösen wäre anzunehmen, dass auch eine solide Maür den Zauber nicht stören würde. Es ist aber nachgewiesen, dass die gedachte Linie zwischen Punkt A und B nicht durch solide Hindernisse gestört werden darf. Es ist daher zwar nicht hinreichend nachgewiesen, aber plausibel, dass der Körper des Magus noch in stofflicher Form vorliegt.
- Da die magische Barriere für grosse stoffliche Körper nicht durchlässig ist, und die Annahme einer nicht-stofflichen Reise unwahrscheinlich ist, liegt folgender Schluss nahe: Bei der einfachen Translokation wird der Körper des Magus in viele kleine stoffliche Bestandteile zerlegt und setzt sich am Zielort wieder zusammen.
Durch die kleinen Lücken zwischen den Knoten der Energiematrix können weitere Kraftfäden in annähernd rechtem Winkel laufen. Auf diesen Fäden gelangen die zerlegten Teile des Magus durch die Öffnungen in der Mauer hindurch.
Kritik & Ausblick
Selbstverständlich bietet diese nur kurze und keineswegs erschöpfende Abhandlung Anlass zur Kritik. Vor allen Dingen sollten ausgiebige Testreihen mit kontrollierter Variation der magischen Barriere weiteres Licht in die Dunkelheit bringen. Eine schrittweise immer weitergehende Verdichtung der Knoten in der Mauer lässt Rückschlüsse darauf zu, wie klein die Öffnungen in der Mauer sein dürfen, um die einfache Translokation weiterhin nicht zu stören.
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